Mitte September machte sich die Gruppe, bestehend aus Mitgliedern des
AKS Geschichtsvereins und des Ortschaftsrats Neuhausen sowie
interessierten Gästen, auf den Weg nach Zwiefalten.
Sie folgte damit einer Einladung von Dr. Eberhard Fritz, der im Frühjahr 2014 nach
seinem Festvortrag zum 925-jährigen Ortsjubiläum von Neuhausen einen
Besuch des Ortes an der Oberschwäbischen Barockstraße angeregt hatte.
Dr. Eberhard Fritz begrüßt die Exkursionsteilnehmer
Zunächst begrüßte Dr. Eberhard Fritz die 40 angereisten Metzinger und
erinnerte an die historische Verbindung zwischen Neuhausen und dem
ehemaligen Benediktinerkloster Zwiefalten, das bis 1750 die
Ortsherrschaft in Neuhausen ausgeübt hatte.
Hubertus-Jörg Riedlinger, Alt-Bürgermeister von Zwiefalten
Dann wurde die Gruppe von Hubertus-Jörg Riedlinger, dem Vorsitzenden des Geschichtsvereins Zwiefalten und ehemaligen Bürgermeister der Gemeinde, am Peterstor empfangen und über die Neugestaltung der Zwiefalter Ortsmitte informiert. An der Brunnenanlage mit Geschichtsrädern erläuterte er anschaulich die Eckdaten der Geschichte Zwiefaltens und gewährte dabei immer wieder bemerkenswerte Einblicke in die örtliche Kommunalpolitik.
Vor der Friedhofskirche berichtete Herr Riedlinger über Sanierungsmaßnahmen und archäologische Untersuchungen des Mauerwerks, die zur Erkenntnis führten, dass diese Kirche auf Resten der ehemaligen Kirche des Nonnenklosters errichtet wurde, das wohl nur bis zum 14. Jahrhundert bestand.
Eine Führung im spätbarocken Münster präsentierte die ganze Fülle von Deckenmalerei, Figurenschmuck und Stuckverzierung, welche diese Wandpfeilerkirche mit ihrem enormen Innenraum so einzigartig macht.
Besonderer Höhepunkt war hier die Besichtigung des einschiffigen Chors mit dem Gestühl von Martin Hermann (Schreiner) und Johann Joseph Christian, an welchem die Grafen Kuno und Liutold von Achalm an markanter Stelle als Klosterstifter verewigt wurden.
An der Laufenmühle Lauterach erinnerte Dr. Eberhard Fritz an den Beginn lokaler Aufstände im 16. Jahrhundert um den Bauernführer Ignatz Reiser. Derartige Aufstände breiteten sich 1524/1525 in weiten Teilen des süddeutschen Sprachraumes aus und wurden im sog. Bauernkrieg 1525/1526 zwar niedergeschlagen, führten aber letztlich hier und da zu Zugeständnissen der Obrigkeit gegenüber dem „gemeinen Mann“. Nach 1525
verlor der Protestantismus seinen revolutionären Geist.
In der Gaststätte Laufenmühle stärkten sich die Metzinger mit Kaffee und Kuchen, bevor einige Wagemutige dem ausgiebigen Regenschauer am Nachmittag trotzten und einen abschließenden Spaziergang ins Wolfstal unternahmen.
Mehr Bilder finden sich im Album.