Am 24. Mai haben Patricia Stasch und Dr. Helmut Kaut an der 10. Arbeitstagung der Geschichtsvereine im Landkreis Reutlingen teilgenommen. Sie fand diesmal im Bürgerhaus in Dörnach statt auf Einladung des Kreisarchivs in Person von Kreisarchivarin Irmtraud Betz-Wischnath.Eröffnet wurde die Tagung mit der Begrüßung durch Pliezhausens Bürgermeister Christof Dold, der seine Gemeinde mit einem kleinen Film vorstellte. Er würdigte die Arbeit der Archive, denn ohne Archivierung würden alte Unterlagen teilweise »unwiederbringlich auf dem Sperrmüll« landen. So aber könne man sich vorstellen, wie die Menschen in früheren Zeiten gelebt hätten.

Bei  dem Arbeitstreffen wurde das breite Spektrum der Aktivitäten und Ideen der Vereine deutlich. Dabei wurde auch auf Probleme bei der Dokumentation von Geschichte aus der Zeit des Nationalsozialismus hingewiesen. Die Aufarbeitung dieser Zeit wird nicht immer gern gesehen.

Dr. Wilhelm Borth vom Reutlinger Geschichtsverein sagte, dass es um Dokumentation jener Zeit »als Teil unserer Vergangenheit geht«, nicht um diese Zeit schönzureden. »Verdrängen ist das Schlimmste«, warnte er.

So treffen sich die Geschichtsvereine zur nächsten, 11., Tagung im Alten Lager in Münsingen. Dann geht es um die Dokumentation militärischer Geschichte auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz.

Zur Frage des freien Zugang zu Archiven bemerkte Frau Betz-Wischnath, dass es diesen nicht geben dürfe, sowohl rechtlich als auch praktisch. »Dafür gibt es das Findbuch.« Daraus könne man die gewünschten Dokumente anfordern.

Der Nachmittag war dem Besuch des »Ahnenhauses«, des Pliezhäuser Dorfmuseums gewidmet. die derzeitige Ausstellung steht unter dem Motto »Maikäfer flieg …« – Kindheit und Erwachsenwerden zwischen 1930 und 1949«.

Zum Schluss stellte Irmtraud Betz-Wischnath unter dem Stichwort »Der praktische Umgang mit Fotografien« verschiedene Materialien vor und gab Tipps für Verpackung und Lagerung.

Einige Teilnehmer ließen sich noch durch das Atelier Zimmermann, einer künstlerischen Schmiedwerkstatt vom Senior Paul Zimmermann führen, der sein künstlerisches Schaffen zeigte. Diese sehr interessante und kurzweilige Führung rundete den informativen Tag in Pliezhausen ab.

Im GEA gab es zur Tagung bereits am 26. Mai einen Bericht:
<http://www.gea.de/region+reutlingen/neckar+erms/+nichts+unter+den+teppich+kehren.3719241.htm>