Kürzlich führte Professor Dr. Dieter Planck eine Gruppe des Arbeitskreises Stadtgeschichte (AKS) zwei Tage auf archäologischen Spuren durch den Breisgau und auf dem Markgräfler Römerweg bis nach Badenweiler. Höhepunkte waren die Erkundung der Villa urbana in Heitersheim und die Ausgrabungsstätte der Badenweiler Heilthermen. Dieter Planck, einst Leiter der archäologischen Abteilung des Landesdenkmalamtes, später dessen Präsident, gilt als einer der profundesten Kenner der provinzialrömischen Geschichte unseres Raumes. Planck beschränkte sich während seiner Exkursionsführung keineswegs nur auf die Hinterlassenschaft des Römischen Imperiums. Er nahm während der Exkursion auch andere historische Highlights der einzelnen Stationen in sein Programm auf. So führte er an die einstige Stätte des Blei- und Silberbergbaus von Sulzburg und dort natürlich auch in die ehemalige Klosterkirche Sankt Cyriak, eine der bedeutendsten Zeugen der ottonischen Sakralkunst in Deutschland. Auf dem Münsterberg von Breisach erklärte er dessen archäologische Fundergebnisse des spätrömischen Kastells und führte durch das Münster.
Das Ziel, der Hinterlassenschaft des Römischen Imperiums nachzuspüren, bildete natürlich den Schwerpunkt der Exkursion. Der erste Halt galt dem Mithräum in der malerischen Stadt Riegel. Hier fanden die Archäologen die Reste einer mächtigen Basilika, eines Tempelbezirks und des ehemaligen Forums. Einer der Höhepunkte im Erkundungsprogramm war die »Villa urbana« in Heitersheim. Begrüßt wurden die Metzinger vom kürzlich in den Ruhestand getretenen Bürgermeister Jürgen Ehret, der den AKS’lern mit sprühendem Humor und großem Sachverstand erklärte, wie es zu einer der heute bedeutendsten archäologischen Ausgrabungen des Landes kam: Der Villa urbana. Die Teilnehmer konnten schnell erkennen, welch einmalige Chance es ist, wenn zwei außergewöhnliche Persönlichkeiten sich in einer Zielsetzung verbinden.
Denn lange Zeit hatte niemand auf Heitersheimer Boden eine herausragende römische Hinterlassenschaft vermutet. Heute reiht sich die Stadt in die erste Garnitur der Römerorte von Baden-Württemberg. Die Auswertung der Luftbildarchäologie zu Heitersheim veranlasste einst Dieter Planck zur Übermittlung der damals geradezu Aufsehen erregenden Erkenntnisse. Ehret antwortete mit der Frage: „Wann fangen wir an zu graben?“ Und so räumten beide zusammen alle Bedenken, Schwierigkeiten und finanziellen Hürden beiseite. Heitersheim bereute die Anstrengungen keineswegs. Sein Image stieg gewaltig. Es ist heute ein zentraler Ort für den Tourismus in Baden geworden. Der AKS konnte seinen Exkursionsteilnehmern eine Übernachtung in Heitersheim nur durch eine fast ein Jahr zuvor erfolgte Buchung sichern. Mit vielen reichen Eindrücken und mit neuem Wissen kehrten die Teilnehmer der Exkursion nach Metzingen zurück und so mancher erinnerte sich daran, dass auch Metzingen reiche römische Spuren nachweisen kann, deren Belebung der Outletstadt ein touristisch breiteres Spektrum schenken könnte.