In Hansestädten an der Ostsee

Exkursion des AKS – Geschichtsvereins Metzingen (Aktualisiert)

Gruppenbild vor dem Rathaus in Wismar

Gruppenbild vor dem Rathaus in Wismar

Heinrich der Löwe und die Slawenmission, deutsche Ostsiedlung und Städtegründungen, Hanse und Seeräuber, Zisterzienser und Klöster, Backsteingotik und Plattenbauten, Wallenstein und Schweden, Werftindustrie und Atomkraftwerk, Kriegsschäden, DDR, Wende und Wiederaufbau – das waren nur einige Schlagwörter zu der Fülle an Informationen, die den rund fünfzig Exkursionsteilnehmern an gut vier Tagen in Mecklenburg-Vorpommern vermittelt wurden.

Exzellente Stadtführer, die alle unabhängig von einander sich nie in endlosen Detailschilderungen verloren, schufen zu den auf die Exkursionsteilnehmer einwirkenden Bildern eine ganzheitliche Schau, so dass Geschichte, Baukunst, Landschaft und Menschen im wahrsten Sinn des Wortes begreifbar gemacht wurden.

IMG_8613Von Güstrow als Standquartier aus ging es nach Wismar, Greifswald, Stralsund und Rostock, vier Städten mit gemeinsamer Vergangenheit als Hansestädte, die durch Seehandel reich geworden waren, ohne aber die Selbständigkeit zu erlangen, die beispielsweise Hamburg, Bremen und Lübeck im Norden, Augsburg, Ulm und Nürnberg im Süden Deutschlands als freie Städte (Reichsstädte) errungen hatten. Der Reichtum der besuchten Städte im Mittelalter wurde am augenfälligsten dokumentiert in den gewaltigen Kirchenbauten, bei denen die Baumeister den gotischen Baustil mit roten und oder mehr gelben Ziegelsteinen in ganz besonderer Weise prägten. Nicht umsonst wurden Wismar und Stralsund gemeinsam in das Unesco-Welt-Kulturerbe aufgenommen.

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Aber nicht nur die Städte schufen so Gotteshäuser, in denen das himmlische Jerusalem in unglaublicher baulicher Höhenentwicklung symbolisiert wurde.
Genau so eindrucksvoll gelangen den eigentlich zum Verzicht auf Prachtentfaltung verpflichteten Zisterziensern Klosterkirchen, die nicht alle der Reformation zum Opfer fielen. So konnten die Mitglieder des Metzinger AKS im brandenburgischen Lehnin, im mecklenburgischen Bad Doberan und im pommerschen Eldena herrliche Zeugnisse der Klosterbaukunst kennen lernen.

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Neben die Erlebnisse des mittelalterlichen Städtebaus traten Begegnungen mit zwei ehrwürdigen Universitäten, die in Rostock und Greifswald vor der Tübinger Universität gegründet worden waren und erfolgreich ihre Zukunft bewältigen. Aber auch die Probleme der Überalterung, des Zusammenbruchs der ostdeutschen Industrie nach der Wende und der daraus folgenden hohen Arbeitslosigkeit, wurden eindrucksvoll und zum Nachdenken auffordernd am Beispiel des schon 1990 aus Sicherheitsgründen stillgelegten Atomkraftwerks Lubmin gezeigt.

IMG_8414Dass daneben auch eine Fahrt mit der Schmalspurbahn von Kühlungsborn über Heiligendamm nach Bad Doberan Dampflokomotiven-Romantik  bei schönstem Wetter vermittelte, dass die Besichtigung eines dem Verfall ausgesetzten pommerschen Renaissance-Schlosses (Ludwigsburg bei Greifswald) zu ganz anderen Eindrücken verhalf, und dass wiederum bei weiß-blauem Himmel eine Ausflugsfahrt mit dem Schiff von Stralsund nach Rügen und durch das Hafengelände ebenso dazu gehörte wie der Besuch des Ozeaneums in Stralsund, rundete die Exkursion ebenso ab wie am letzten Tag eine Kirchenführung durch den Dom-Pfarrer mit Orgelkonzert im Güstrower Dom (mit dem schwebenden Engel von Ernst Barlach) und die Besichtigung des Ernst-Barlach-Museums.

IMG_8939Nach einer langen Heimfahrt mit Zwischenhalt zur Besichtigung von Schloss Rheinsberg kehrten die Exkursionsteilnehmer erfüllt und dankbar von einer Reise zurück, die von den Ehepaaren Dr. Weitnauer und Dr. Lorch gewissenhaft und minutiös geplant und organisiert worden war.


Hier kommt das Fotoalbum!