Im Rahmen des diesjährigen Sommerferienprogramms der Stadt Metzingen gab es am 4. August ein gemeinsames Angebot des Arbeitskreises Stadtgeschichte und des Freundeskreises zur Erhaltung der Martinskirche. Im Mittelpunkt dieses Angebots stand die Martinskirche. Eine bunt gemischte Schar erkundungsfreudiger Metzinger Kinder ließ sich die Chance nicht entgehen, mehr über die Martinskirche samt Kirchturm zu erfahren. Mit Ekart Class, dem Mesner der Martinskirche, hatten sie einen höchst kundigen Führer an ihrer Seite. Die Erkundungstour begann im Außenbereich der Kirche, mit dem ehemaligen Friedhof samt Wehrmauer und mit einem Blick auf die Sonnenuhr. Auch im Kirchenschiff und angeschlossenen Chor gab es viel zu sehen und die Kinder bestaunten neben den im Kirchenraum aufgestellten Grabplatten auch die Schätze der Sakristei – angefangen vom reich verzierten Lesepult, vermutlich das älteste Möbelstück in Metzingen, bis zu den kostbaren Sakralgefäßen in dem in der Kirchenmauer eingelassenen Tresor mit seiner wuchtigen Tür und ihren drei Schlössern, die mit groß dimensionierten Bartschlüsseln geöffnet werden. Weiter ging es auf die Empore, um dort einen Blick auf die Orgel mit ihren mehr als 3000 Pfeifen zu werfen. Steile Treppen führten schließlich hinauf zum Dachboden und in den Turm der im Jahr 1500 erbauten und 1613 erweiterten Kirche. Ein Blick auf die Blumentöpfe aus Ton, die eigens für die Konstruktion eines leichten Netzgewölbes für das Kirchenschiff verwendet wurden, und in den Glockenstuhl hinauf gehörte ebenso zum Programm wie ein kurzer Aufenthalt in der Turmstube, aus deren Fenstern ein erster Blick über die Stadt möglich war. Eindrücke gab es jedoch nicht nur für die Augen, sondern auch für die Ohren, denn der Stundenschlag der Glocke konnte während des Aufenthaltes im Turm in seiner vollen Lautstärke vernommen werden. Durch eine kleine Tür ging es dann hinaus auf den Umgang des Kirchturms, der einen völlig neuen und ungehinderten Blick auf Metzingen ermöglichte: die Metzinger Dachlandschaft mit ihren diversen Gebäuden und das Geflecht der Straßen und Gassen in der Stadtmitte. Auch der Weinberg und die umliegende Landschaft ließen sich aus einer neuen Perspektive betrachten. Kein Wunder, dass bei so vielen neuen Eindrücken die Kinder ihrem Führer immer wieder Fragen stellten, die dieser geduldig und kundig beantwortete. Nach einem Dank an Herrn Class, verbunden mit einem Applaus, machte sich die Schar auf den Weg zum letzten Punkt des Programms: eine Portion Eis.